Stellen Sie sich vor, Sie wollen Vodka für Hunde verkaufen und zwar mit einem ganz neuen Online Shop. Sie haben mitbekommen, dass man seit Kurzem Domains mit den bizarrsten Endungen kaufen kann und wollen Ihren Shop mit Hilfe der perfekten URL von Anfang an auf eine optimale Basis stellen.

Stellen Sie sich weiter vor, Sie hätten die Wahl zwischen: www.deinhundwilldenbesten.vodka für 300 Euro im Jahr und www.hundevodka.com für 30 Euro im Jahr. Welche würden Sie kaufen?

Ausgefallene Endungen kosten extra

Die Antwort der kommerziellen Hosting-Anbieter ist eindeutig: Bizarre, sprich auffällige Endungen, müssen erfolgversprechender sein, denn sie werden pauschal teurer verkauft. Kostet eine simple „.de“-Endung derzeit 29 Cent im Monat, liegen aktuell angesagte Endungen wie „.berlin“ oder „.hamburg“ bei 1,99 Euro im Monat. Das wäre immerhin ein Aufschlag von beinahe 600%. „.de“ ist demzufolge der Tierheimhund und „.berlin“ der Reinrassige. In den Bereich der Tibetdogge gelangen Domainendungen wie „.beer“ für 39 Euro im Jahr und die teuerste Endung, die wir aktuell ausmachen konnten: „.host“ für 99 Euro im Jahr. Unser eigener Favorit „.vodka“ kommt vergleichsweise moderat mit 29 Euro im Jahr daher.

Test gibt Auskunft: In der Kürze…

…liegt der nüchterne Hund begraben. Auch wenn exotische Endungen teurer verkauft werden; erfolgversprechender müssen sie nicht sein. Ein Test hat ergeben, dass vor allem die Kürze der URL dafür entscheidend ist, ob sich Menschen eine bestimmte Internetadresse merken. Und diese dann dementsprechend immer wieder mal besuchen. Also: So schön die Adresse www.deinhundwilldenbesten.vodka auch sein mag – die klassisch kurze URL www.hundevodka.com bleibt eher haften. Haben Sie zwei jeweils gleich lange URL’s zur Auswahl, von denen eine eine ausgefallene Endung aufweist, spricht allerdings nichts gegen die Entscheidung für diese.

Ende gut…

…alles unklar. Es dürfte sich in Zukunft einiges tun auf dem Marktplatz der Domain-Endungen. Clevere Geschäftsleute werden vermutlich jetzt schon Domains mit Endungen wie «.eco» oder «.sex» reservieren. Denn Vorbestellungen sind schon möglich – ob die Endungen dann wirklich kommen, ist unklar.

Linus Block