Als redaktionelle Texte bezeichnet man landläufig Texte, die Informationen so aufbereiten, dass sie:

  • auf eine Zielgruppe mit ihrem jeweiligen spezifischen Interesse abgestimmt sind
  • sich auf mehr als eine Quelle stützen, also enthaltene Informationen auf Richtigkeit hin geprüft wurden
  • von mehr als einer Person kontrolliert, gegebenenfalls redigiert worden sind
  • eine nahezu einwandfreie Rechtschreibung und Grammatik aufweisen
  • etwas Neues bieten oder besser aufbereitet, sprich besser lesbar sind als die Texte, die als Quelle benutzt wurden

Warum helfen mir redaktionelle Texte, wenn ich doch nur SEO machen möchte?

Vor einigen Jahren bewegte sich Suchmaschinenoptimierung noch in recht engen Grenzen. Es genügte quasi, die eigenen Webinhalte mit kurzen Texten zu bereichern, die das Keyword, auf das sie ausgerichtet sein sollten, in einigen Abständen fallen ließen. Eine Keyworddichte von 3 bis 4 Prozent wurde angestrebt – fertig war der SEO-Salat. Theoretisch hätte ein Text ausgereicht, der absoluten Nonsens enthält, wenn er nur nach jeweils 30 Wörtern das Keyword erwähnte.

Doch das hat sich grundlegend geändert: Suchmaschinen wie Google sind mit der Zeit immer besser darin geworden, die Qualität und den Inhalt von Texten zu analysieren. Und noch etwas kommt hinzu: Der Internetbesucher selbst nimmt mittlerweile Einfluss auf das Ranking von Webseiten. Die Besucher beeinflussen, welche Internetseiten bei Suchanfragen weit oben in den Suchergebnislisten angezeigt werden. Wie groß dieser Einfluss genau ist, kann niemand genau beziffern, aber er ist definitiv zu einem wichtigen Faktor geworden und die Wichtigkeit wird in Zukunft vermutlich noch steigen.

Die Redaktion recherchiert

Die Redaktion recherchiert (Quelle: wikimedia commons)

Der Einfluss der Internetnutzer auf Ihre Suchmaschinenoptimierung und umgekehrt

Wie genau sieht der besagt Einfluss aus und was hat redaktionelle Suchmaschinenoptimierung damit zu tun?
Google analysiert genau, wieviel Zeit im Durchschnitt ein virtueller Besucher auf Ihrer Internetseite verbringt. Und Google bewertet Texte, vor allem laaange Texte, als positiven Rankingfaktor. Je länger die durchschnittliche Besuchszeit auf Ihrer Seite ist, umso postiver für Ihr Ranking. Man geht davon aus, dass man für gute Ergebnisse eine durchschnittliche Besuchszeit von mindestens 1,5 Minuten benötigt. Was? Nur 1,5 Minuten? – werden Sie jetzt vielleicht denken. Doch Sie müssen bedenken, dass jeder Besucher Ihrer Webseite ein spezifisches Interesse hat. Der Besucher wird also auf einigen Seiten nur einige wenige Sekunden verweilen, auf anderen dafür länger. Einige Ihrer Besucher “verirren” sich außerdem lediglich bei Ihnen und sind sofort wieder weg. Das alles drückt natürlich den Durchschnitt. Sie sollten also versuchen, jede Ihrer Seiten so auszurichten, dass man dort möglichst viel Zeit verbringen mag. Und wie ginge das besser, als lange, informative, interessante und/oder unterhaltsame Texte bereit zu stellen? Oder anders ausgedrückt: Was wäre günstiger, als redaktionelle Texte anzubieten? So beeinflussen Sie das Verhalten Ihrer Besucher, die wiederum beeinflussen, wie Google Ihre Seite bewertet.

Wie kann Google wissen, dass es sich um redaktionelle Inhalte handelt?

Ich vernachlässige ganz bewusst, das Thema “Bildredaktion” und “Medienredaktion”. Auch diese Bereiche sind selbstverständlich wichtig und haben, wenn gut gemacht/redakionell gepflegt, einen Einflusszeit auf die Länge der Besuchszeit Ihrer Nutzer. Dennoch sind Texte für das Ranking bei Google und anderen Suchmaschinen noch ein kleines bisschen wichtiger und von mehr Faktoren abhängig als beispielsweise Bilder. Und die Erstellung von Texten nimmt in unserer SEO Agentur auch den größten Teil der Zeit ein, die wir für Maßnahmen der Suchmaschinenoptimierung aufwenden.

Was Google genau in die Analyse von Content Qualität mit einbezieht, ist zwar Googles bestgehütestes Betriebsgeheimnis. Und so weit ich weiß, sind Google-Mitarbeiter (egal ob ehemalig oder nicht) auch sehr loyal und lassen nur das nach Außen dringen, was die Geschäftsleitung nach Außen dringen lassen möchte. Aber es existieren Untersuchungen zu den Korrelationen von spezifischen Merkmalen von Webseiten und guten Rankings. Google selbst gibt zwar ebenfalls einige “Anweisungen”, wie Webseitenbetreiber ihre Texte gestalten sollten. Noch interessanter sind jedoch diese Untersuchungen der Korrelationen: Wir können uns einiges bei denen abschauen, die offensichtlich Erfolg bei der Suchmaschinenoptimierung haben.

Und wir wissen daher bzw. spekulieren mit einer an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit:

  • Google analysiert fehlerhafte Rechtschreibung und Grammatik – ganz ähnlich wie die Autokorrektur Ihres Word-Programms
  • Google misst die Länge der Texte
  • Google analysiert die Keyworddichte und vergleicht sie mit Seiten, die ähnliche Inhalte bieten, sprich mit Ihrer Konkurrenz
  • Google analysiert, ob der Text Codierungen wie Überschriften, Auflistungen oder Fett-Druck enthält
  • Google misst Überschriften und fett gedruckten Wörtern besondere Bedeutung bei
  • Google analysiert, welche themen- und sinnverwandten Wörter Sie noch im Text verwenden, die darauf hindeuten, dass Sie Ihren Besuchern besonders holistische Inhalte anbieten
  • Google vergleicht eben diese themen- und sinnverwandten Wörter mit Texten, die ähnliche Inhalte bereit stellen, sprich mit Ihrer Konkurrenz
  • Google analysiert eventuell die “Lesbarkeit” der Texte, also wie angenehm zu lesen Ihre Texte sind
Die Redaktion arbeitet

Die Redaktion arbeitet (Quelle: wikimedia commons)

Wie erarbeiten wir persönlich redaktionelle Texte, die von Google möglichst gut bewertet werden?

Zum Einen stellt natürlich unsere journalistische Ausbildung und unser Wissen über Textarbeit für das Medium Internet uns schon einiges an Handwerkszeug zur Verfügung, was wir für die Erstellung von redaktionellen Texten benötigen. Zum Anderen greifen wir auf bestimmte Tools zurück, die extra für die Belange der Suchmaschinenoptimierung entwickelt worden sind. Dazu gehört beispielweise die sogenannte WDF*IDF Analyse. Sie können SEO Texter immer daran erkennen, dass sie WDF*IDF Analysen in ihre Arbeit mit einbeziehen. Diese Analyse dient dazu, herauszufinden:

  • wie lang Texte im Durchschnitt sind, die um dasselbe Keyword konkurrieren
  • wie hoch die Keyworddichte der konkurrierenden Texte im Durchschnitt ist
  • welche sinn- und themenverwandten Wörter in den konkurrierenden Texten mit welcher Häufigkeit auftauchen
  • Und schlussendlich: Wie gut sich der eigene Text im Vergleich mit all diesen Faktoren macht

Verglichen wird die eigene Textproduktion mit den Top Ten der Suchergebnislisten der jeweiligen Suchmaschine, für die man optimieren möchte. Wir positionieren uns immer so, dass wir leicht über dem Durchschnitt liegen, aber nicht in Gefahr geraten, “überoptimiert” zu sein. Wir gestalten einen Artikel oder eine Website so, dass zwar alle wichtigen Keywords im Content auftauchen, aber dass gleichzeitig der Artikel auch lesbar bleibt. Ein Spagat zwischen Keywords optimiertem Content und einer Seite, die echten online Lesern gefällt!

Lesbarkeit: Bieten Sie Ihren Internetbesuchern ein angenehmes Leseerlebnis

Texte, speziell Texte für das Medium Internet, sollten immer gut lesbar sein. Sie sollten also Ihre Leser nicht mit verschachtelten Bandwurmsätzen konfrontieren: Das Thomas-Mann-Feeling ist im WorldWideWeb absolut nicht gefragt. Auch sollten Fremdwörter und Fachwörter moderat eingesetzt werden. Versuchen Sie aber, immer wieder Synonyme zu finden und wiederholen Sie sich nicht! Im Grunde ist Textarbeit jedoch Geschmackssache. Da Sie in Ihrem Thema “zu Hause” sind, werden Sie vermutlich von selbst den Ton treffen, den auch Ihre Zielgruppe bevorzugt. Wer es mal genau wissen will, der kann die eigene Lesbarkeit mit diversen Tools messen lassen, beispielsweise mit:

http://read-able.com/

Ich habe meine Blogartikel der letzten Woche damit getestet und erfahren, dass 15- bis 16-Jährige meinen Text gut lesen können sollten. Damit bin ich recht zufrieden! Glauben Sie nicht, dass eine Lesbarkeit, die nur für ältere Erwachsene optimal ist, ein gutes Zeichen ist.

Fazit

Redaktionelle Suchmaschinenoptimierung (im Englischen: ESEO; editorial search engine optimization) ist für erfolgreiches Online Marketing wichtig und wird in Zukunft immer wichtiger werden. Nehmen Sie das Thema nicht zu leicht – Sie werden sonst irgendwann nicht mehr mit Ihrer Konkurrenz Schritt halten können. Bei vielen Webseitenbetreibern erwacht gerade erst das Bewusstsein dafür, dass Texte für ihr Ranking überhaupt wichtig sein könnten. Haben Sie mit redaktionell einwandfrei gepflegten UND suchmaschineoptimierten Inhalten ganz einfach immer die Nasenspitze vorn!

Es grüßt Sie und alle Suchmaschinen:

Linus Block

Die Redaktion ist stolz

Die Redaktion ist stolz! (Foto von Margarete Siebert)